Action Quatre Quarts est consternĂ©e par la recherche du « Tages-Anzeiger », selon laquelle des entreprises commerciales auraient falsifiĂ© en masse des signatures pour des initiatives populaires. Ces falsifications portent atteinte Ă la confiance de la population dans la dĂ©mocratie directe suisse. Dans le cas de lâInitiative pour la dĂ©mocratie, nous ne travaillons pas avec des collecteurs de signatures payĂ©s. Elle est un exemple du succĂšs des initiatives qui misent sur lâengagement de la sociĂ©tĂ© civile.
Contrairement Ă de nombreuses autres initiatives, la plupart des signatures pour l'Initiative pour la dĂ©mocratie ne proviennent pas de grands acteurs comme les partis et les organisations, mais plutĂŽt de structures de base de lâassociation Action Quatre Quarts. Plus des trois quarts des signatures rĂ©coltĂ©es jusqu'Ă prĂ©sent proviennent des vingt comitĂ©s locaux rĂ©partis dans toute la Suisse. Le reste est rĂ©coltĂ© par des organisations partenaires telles que des partis et associations, Ă©galement Ă titre bĂ©nĂ©vole. Aucune des signatures rĂ©coltĂ©es jusqu'Ă prĂ©sent ne provient de collecteurs professionnels. Au contraire, ce sont des personnes qui se sont rĂ©unies pour aller dans la rue pendant leur temps libre afin de rĂ©colter des signatures. Qui plus est, de nombreuses personnes engagĂ©es ont elles-mĂȘmes une histoire d'immigration et connaissent donc par expĂ©rience personnelle l'importance d'un droit de la nationalitĂ© moderne.
Jusqu'Ă prĂ©sent, Action Quatre Quarts a rĂ©coltĂ© environ 100'000 signatures pour l'Initiative pour la dĂ©mocratie. Il reste encore 20'000 Ă 30'000 signatures Ă rĂ©colter d'ici fin octobre pour que l'Initiative puisse ĂȘtre dĂ©posĂ©e avec suffisamment de signatures valables. Pour cela, il faut maintenant un sprint final Ă©clatant. Câest un dĂ©fi : la collecte de signatures est un travail de longue haleine pour la sociĂ©tĂ© civile. Il faut du temps, de l'Ă©nergie et du courage pour convaincre les gens dans la rue de soutenir une revendication politique. Les fausses signatures rendent un mauvais service Ă cet engagement : elles portent atteinte Ă la confiance dans la dĂ©mocratie directe.Â
L'Initiative pour la dĂ©mocratie demande un changement de paradigme dans le droit suisse de la nationalitĂ© : quiconque vit ici de maniĂšre durable et remplit des critĂšres objectifs et exhaustifs doit avoir droit Ă la naturalisation. Les procĂ©dures de naturalisation doivent ĂȘtre simplifiĂ©es et il faut mettre fin Ă l'arbitraire qui prĂ©vaut souvent aujourd'hui. Cela permettra de dĂ©velopper davantage notre dĂ©mocratie - pour toutes les personnes qui sont ici chez elles. Il reste jusqu'Ă fin octobre pour rĂ©colter suffisamment de signatures - de maniĂšre bĂ©nĂ©vole et non rĂ©munĂ©rĂ©e.
Pour plus d'informations, consultez le site web de l'Initiative pour la démocratie :
https://democratie-initiative.ch/
Contacts :
Arber Bullakaj, Nadra Mao, Agnese Zucca
Co-présidence Action Quatre Quarts
kontakt@demokratie-volksinitiative.ch
Wir sind vorgestellt worden in Club Helvétique
Die Schweiz gilt als eine der Ă€ltesten ununterbrochen bestehenden Demokratien der Welt. Zu dieser langen Geschichte zĂ€hlt aber, dass immer wieder erhebliche Teile der Bevölkerung von der politischen Teilhabe ausgeschlossen waren. So wurde den Frauen das Stimm- und Wahlrecht erst vor gut 50 Jahren nach mehreren AnlĂ€ufen auf Bundesebene und vor rund 30 Jahren im letzten Kanton verliehen. Damit nahm der politische Ausschluss der weiblichen Schweizer Bevölkerung ein Ende und machte die schweizerische Demokratie ein StĂŒck vollstĂ€ndiger.
Ausschluss der sogenannten AuslÀnder:innen
Heute ist noch immer ein beachtlicher Teil der Schweizer Bevölkerung von den demokratischen Prozessen ausgeschlossen: die Personen ohne Schweizer Pass. In Kreuzlingen, Renens und Spreitenbach hat heute bereits die Mehrheit der Bevölkerung keinen Schweizer Pass, die Stadt Genf mit ihren 48% nĂ€hert sich dem an. In Schweizer StĂ€dten verfĂŒgen im Schnitt 34% der Bewohner:innen nicht ĂŒber das Schweizer BĂŒrgerrecht. Sie sind hier geboren worden, als Kinder in die Schweiz gekommen oder als Erwachsene eingewandert, und viele leben schon seit Jahren in der Schweiz. Sie sind hier zu Hause, sie haben hier ihren Lebensmittelpunkt. Aber politische Rechte haben sie nicht.
Das sind 2.3 Millionen von den insgesamt 9 Millionen Menschen, welche die wachsende schweizerische Bevölkerung bilden. Dieser Viertel ist juristisch gesehen auslĂ€ndisch, und ihm sind das Stimm- und Wahlrecht auf Bundesebene verwehrt. Das Stimmvolk und die Einwohner:innen der Schweiz driften damit auseinander. Auf Kantons- oder Gemeindeebene haben sie in einigen Kantonen der Romandie politische Rechte. In der Deutschschweiz erlauben drei Kantone ihren Gemeinden, das AuslĂ€nder:innen-Stimmrecht einzufĂŒhren, allerdings nutzen nur wenige Kommunen diese Chance.
Indem prozentual immer weniger Menschen Entscheide treffen, die fĂŒr immer mehr Personen gelten, ohne dass diese darĂŒber mitbefinden können, gerĂ€t die Demokratie in Schieflage. Denn die halbdirekte Demokratie der Schweiz lebt von der aktiven Beteiligung der Stimmberechtigten auf allen Ebenen des Gemeinwesens. Wer von den politischen Entscheiden betroffen ist, sollte auch darĂŒber mitbestimmen dĂŒrfen. Ein republikanischer Grundsatz lautet: âno taxation without representationâ (keine Besteuerung ohne ReprĂ€sentation). Zwar wird bei der Sitzverteilung fĂŒr den Nationalrat auch die Gesamtbevölkerung jedes Kantons berĂŒcksichtigt, also auch der auslĂ€n-dische Anteil. Die Fiktion, dass dadurch auch die auslĂ€ndische Bevölkerung reprĂ€sen-tiert wird, war vielleicht noch vertretbar als diese lediglich ein paar wenige Prozente ausmachte. Wenn dieser Anteil jedoch wie heute in der Schweiz mehr als ein Viertel betrĂ€gt, lĂ€sst sich die Fiktion nicht lĂ€nger rechtfertigen.
Das heutige EinbĂŒrgerungsverfahren ist wesentlich schuld daran
Diese demokratiepolitisch unbefriedigende Situation ist auch eine Folge willkĂŒrlicher und ausgrenzender EinbĂŒrgerungspolitik. Wir kennen kein Jus soli, das heisst die Verleihung der Staatsangehörigkeit aufgrund des Geburtsorts. Selbst Angehörige der Dritten Generation mĂŒssen sich immer noch einem EinbĂŒrgerungsverfahren unter-ziehen, das zwar als erleichtert bezeichnet wird, aber weiterhin hohe HĂŒrden aufweist. Nach wie vor ist es in der Schweiz schwieriger als ĂŒberall sonst in Europa, eingebĂŒrgert zu werden (einzig Zypern stellt vergleichbare Anforderungen). So ist die zeitliche Voraussetzung der EinbĂŒrgerung eine zehnjĂ€hrige geregelte Anwesenheit. Hinzu kommt der Besitz der Niederlassungsbewilligung, deren Erwerb in der Regel auch bereits zehn Jahre Aufenthalt erfordert (der sich allerdings mit demjenigen fĂŒr die EinbĂŒrgerung ĂŒberschneiden kann). ZusĂ€tzliche kantonale und kommunale Wohnsitzfristen bewirken bei Wohnsitzwechseln, dass EinbĂŒrgerungswillige praktisch wieder bei Null beginnen mĂŒssen, wenn sie etwa aus beruflichen GrĂŒnden innerhalb der Schweiz umziehen oder vom Arbeitgeber versetzt werden. Im Zusammenhang mit den inhaltlichen Voraussetzungen wie insbesondere der erforderlichen Integration gibt es haarstrĂ€ubende Geschichten ĂŒber abgewiesene EinbĂŒrgerungsgesuche, zum Beispiel von Anja, die abgelehnt wurde, weil sie nicht wusste, in welchem Jahr das CERN gegrĂŒndet wurde oder was das aktive und passive Wahlrecht sind. Oder Uvejsa, die abgelehnt wurde, weil sie nicht wusste, dass der höchste Berg auf dem Gemeindegebiet von SchĂŒbelbach nicht der Hausberg, sondern ein von der Ortschaft weit entfernter Gipfel ist. Oder ein 15-JĂ€hriger aus dem Kanton Aargau, weil er sein Töffli frisiert hatteâŠ
Die Politik der strengen EinbĂŒrgerungsvoraussetzungen trĂ€gt massgeblich dazu bei, dass die politischen Rechte einem Viertel der Wohnbevölkerung vorenthalten bleiben. Sie entlarvt auch das Argument, wer die politischen Rechte möchte, solle sich doch einfach einbĂŒrgern lassen, als heuchlerisch. Selbst wenn nicht alle auslĂ€ndischen Personen in der Schweiz das hiesige BĂŒrgerrecht erwerben möchten, so sehen viele aufgrund der hohen HĂŒrden und GebĂŒhren davon ab, einen EinbĂŒrgerungsversuch auch nur zu unternehmen. Das ist nicht nur aus demokratietheoretischen Ăberlegun-gen bedauerlich. Es ist nĂ€mlich auch wissenschaftlich erhĂ€rtet, dass sich EingebĂŒrgerte rascher und besser integrieren. Die EinbĂŒrgerung bildet demnach einen Push-Faktor fĂŒr die Integration. Solange die Schwellen zum Erwerb des Schweizer BĂŒrgerrechts so hoch angesetzt bleiben wie derzeit, wird vielen auslĂ€ndischen Personen die Integration
erschwert. Diesen Zusammenhang haben unsere Vorfahren ĂŒbrigens schon vor ĂŒber hundert Jahren erkannt: Um 1900 galt in der Schweiz beruhend auf dem Grundsatz âIntegration durch EinbĂŒrgerungâ eine Frist fĂŒr die ordentliche EinbĂŒrgerung von lediglich zwei Jahren.
LösungsansÀtze
Der Ausschluss auslĂ€ndischer Personen von der politischen Teilhabe könnte behoben werden durch die flĂ€chendeckende oder zumindest weitestgehende EinfĂŒhrung der politischen Rechte fĂŒr die auslĂ€ndische Wohnbevölkerung. Im Vordergrund stĂŒnde dabei, allen steuerpflichtigen Personen die politischen Rechte zuzugestehen, getreu des erwĂ€hnten Grundsatzes «no taxation without representation». Dies könnte un-mittelbar oder nach einer bspw. fĂŒnfjĂ€hrigen Anwesenheit in der Schweiz erfolgen. Ein solcher Schritt ist ernsthaft zu prĂŒfen. Allerdings scheitern entsprechende Bestrebungen hĂ€ufig am Willen der politischen EntscheidungstrĂ€ger:innen unter Einschluss des Stimmvolks.
Alternativ fĂ€llt in Betracht, die Schwellen fĂŒr die EinbĂŒrgerung zu senken und damit den Zugang zu den politischen Rechten durch Erwerb des BĂŒrgerrechts zu erleichtern. Nur schon ein solcher Schritt wĂŒrde erheblich dazu beitragen, das störende Demokratiedefizit zu schmĂ€lern. DafĂŒr gibt es verschiedene Varianten. Diese reichen von der EinfĂŒhrung des Jus soli (fĂŒr alle in der Schweiz geborenen Menschen), entweder unmittelbar bei der Geburt oder durch entsprechendes Gesuch innert einer zu definierenden Frist, ĂŒber die Verleihung von AnsprĂŒchen auf die EinbĂŒrgerung bis hin zu einer Vereinfachung der inhaltlichen und formellen EinbĂŒrgerungsvoraus-setzungen.
Eine radikale Lösung wĂ€re, das Schweizer BĂŒrgerrecht vom kantonalen und kommunalen zu trennen. Diese mĂŒssten dabei nicht verschwinden, deren Erwerb wĂŒrde aber nicht mehr Voraussetzung des Schweizer BĂŒrgerrechts bilden, und insofern könnten sich dann allenfalls auch besondere lokale Kriterien rechtfertigen. FĂŒr die Erteilung des Schweizer BĂŒrgerrechts wĂŒrde hingegen lediglich ein gesamt-schweizerisch einheitliches Bundesverfahren mit schweizweit gleichen Voraus-setzungen zur Anwendung gelangen, wie das regelmĂ€ssig in anderen LĂ€ndern, auch in Bundesstaaten wie Deutschland, der Fall ist. Rechtlich kommt dem kantonalen und kommunalen BĂŒrgerrecht ohnehin kaum mehr Bedeutung zu, nachdem die frĂŒhere AnknĂŒpfung der FĂŒrsorge (heute: Sozialhilfe) an das BĂŒrgerrecht schon seit lĂ€ngerer Zeit durch die AnknĂŒpfung an den Wohnsitz abgelöst worden ist. Auch die politischen Rechte werden heute ja am Wohnsitz ausgeĂŒbt. Die Hauptfunktion der BĂŒrger-gemeinden, wo solche noch vorkommen, und die damit verbundenen politischen Rechte der BĂŒrger:innen beschrĂ€nken sich im Wesentlichen auf die DurchfĂŒhrung des kommunalen EinbĂŒrgerungsverfahrens, womit dieses sozusagen zum kaum mehr begrĂŒndbaren Selbstzweck wird.
Demokratie-Initiative
Hier setzt die Demokratie-Initiative bei der EinbĂŒrgerung (auch nach den Initiant:innen âVierviertel-Initiativeâ genannt) an. Sie wĂ€hlt einen Mittelweg bei der Lösungssuche. Das dreiteilige BĂŒrgerrecht bleibt unangetastet, und es wird nicht ausgeschlossen, dass die Kantone und Gemeinden weiterhin am Verfahren zur Verleihung des Schweizer BĂŒrgerrechts mitwirken. Es soll auch kein Jus soli eingefĂŒhrt werden. Neu geregelt wird lediglich die ordentliche EinbĂŒrgerung; fĂŒr die ĂŒbrigen EinbĂŒrgerungsformen ergeben sich keine Ănderungen. Vorgesehen ist, dass einheitlich einen Anspruch auf ordentliche EinbĂŒrgerung erhĂ€lt, wer seit fĂŒnf Jahren rechtmĂ€ssig in der Schweiz lebt und einzig vom Bund bestimmte zeitliche und inhaltliche Kriterien erfĂŒllt. Heute können Kantone und Gemeinden ĂŒber das Bundesrecht hinausgehende Voraussetzungen fĂŒr die EinbĂŒrgerung festlegen. Dadurch werden unterschiedliche und oft subjektive Kriterien fĂŒr eine EinbĂŒrgerung verlangt. Mit der Demokratie-Initiative werden die heute oft anzutreffende WillkĂŒr unterbunden und das EinbĂŒrgerungsverfahren schweizweit harmonisiert. Die zeitlichen, inhaltlichen und verfahrensmĂ€ssigen Voraussetzungen der ordentlichen EinbĂŒrgerung sollen gesamtschweizerisch angeglichen werden.
Bisher erweisen sich zum Beispiel die erwĂ€hnten kantonalen und kommunalen Wohn-sitzfristen als nicht mehr zu rechtfertigende Erschwerung einer EinbĂŒrgerung. Die uneinheitliche Anwendung der sowieso schon strengen Integrationsanforderungen ist ebenfalls nicht mehr haltbar. Auch ist es diskriminierend, wenn Menschen, die Sozialhilfe beziehen mĂŒssen, wozu es regelmĂ€ssig unverschuldet kommt, das BĂŒrger-recht verwehrt bleibt.
Um dem zu begegnen, wird der Artikel 38 Absatz 2 der Bundesverfassung wie folgt geÀndert:
Der Bund erlĂ€sst Vorschriften ĂŒber die EinbĂŒrgerung von AuslĂ€nderinnen und AuslĂ€ndern.
Ont droit Ă lâoctroi de la nationalitĂ© sur demande les Ă©trangĂšres et Ă©trangers qui
a. sich seit fĂŒnf Jahren rechtmĂ€ssig in der Schweiz aufhalten;
b. nicht zu einer lÀngerfristigen Freiheitsstrafe verurteilt worden sind;
c. die innere und Àussere Sicherheit der Schweiz nicht gefÀhrden; und
d. Grundkenntnisse einer Landessprache haben.
Die Annahme dieser Verfassungsbestimmung wĂŒrde niemanden zwingen, das Schweizer BĂŒrgerrecht zu erwerben, aber den Zugang zur schweizerischen Staats-angehörigkeit im Vergleich zu heute erheblich erleichtern. Selbst wenn sich auch weiterhin, aus verschiedenen GrĂŒnden, nicht alle auslĂ€ndischen Personen einbĂŒrgern lassen wĂŒrden, ergĂ€be sich dadurch zumindest fĂŒr alle diejenigen, die an der schweizerischen Gesellschaft intensiver teilhaben und am hiesigen politischen Leben teilnehmen wollen, eine deutlich verbesserte Chance, dies auch zu erreichen.
Wer steht hinter dieser Initiative?
Die Initiative wurde von der Aktion Vierviertel lanciert. Es sind Menschen aus der Zivil-gesellschaft, die sich beruflich und privat mit Themen rund um Migration, Demokratie, Politik, gerechte Gesellschaften und gleichberechtigte Teilhabe in der Schweiz beschĂ€ftigen. Sie fordern, dass Bund, Kantone und Gemeinden EinbĂŒrgerungen im Interesse einer echten Demokratie aktiv fördern sollen. Das heutige Verfahren ziele auf Selektion und beruhe auf dem Verdacht, dass jemand etwas verlangen könnte, das ihm oder ihr nicht zusteht. Diese Haltung mĂŒsse sich Ă€ndern. In der Schweiz lebende Menschen, die noch keinen Pass haben, sollen willkommen geheissen, unterstĂŒtzt und zur EinbĂŒrgerung eingeladen werden. Eine wirksame Fördermass-nahme sei zum Beispiel, auf GebĂŒhren zu verzichten.
Das Initiativkomitee verlangt objektive Kriterien und faire Verfahren. Veraltete, un-sachliche und willkĂŒrliche Kriterien sollen abgeschafft werden. GemĂ€ss dem Initiativ-komitee muss die EinbĂŒrgerung von einer Verwaltungsbehörde in einem schnellen und gĂŒnstigen Bewilligungs-verfahren, was allerdings nur indirekt aus dem Initiativtext hervorgeht, und nach gesamtschweizerisch einheitlichen Standards erteilt werden. Schliesslich soll auch nicht mehr zulĂ€ssig sein, dass nicht eingebĂŒrgert wird, wer eine Landessprache (bspw. Französisch) beherrscht, nur weil es sich nicht um die am Wohnort gesprochene (bspw. Deutsch) handelt. Letztlich gelten im Bund alle Landessprachen als gleichwertig; es ist nicht logisch, davon bei der Verleihung des Schweizer BĂŒrgerrechts eine Ausnahme zu machen.
WĂŒrdigung
Der Club HelvĂ©tique wĂŒrde sich auch weitergehenden Lösungen nicht verschliessen, unterstĂŒtzt aber jedenfalls die moderat ausgestaltete Initiative, weil sie ein Demo-kratiedefizit angeht und bei ihrer Annahme die QualitĂ€t der Schweizer Demokratie wesentlich verbessern wĂŒrde. Ăberdies fĂŒhrt sie zu mehr Rechtsstaatlichkeit bei den EinbĂŒrgerungsverfahren.
CĂ©cile BĂŒhlmann/Peter Uebersax
Action Quatre Quarts est une association à but non lucratif dont l'objectif est de promouvoir la démocratie en Suisse en permettant à tou-te-s les personnes résidant en Suisse de participer à la vie politique et sociale en tant que citoyen-ne-s à part entiÚre en obtenant la nationalité. Le mouvement de la société civile Ac-tion Quatre Quarts a été fondé en 2020, est neutre sur le plan politique et confessionnel et a son siÚge à Berne.
Fin mai 2023, Action Quatre Quarts a lancé l'initiative populaire "Pour un droit de la nationalité moderne (initiative pour la démocratie) ".
Nous cherchons un-e Campaigner / Community Organizer pour lâInitiative pour la dĂ©mocratie avec un taux d'occupation de 50-60%, de suite ou Ă convenir. Le poste est limitĂ© Ă fin 2024 (aprĂšs la fin du dĂ©lai d'inscription et le dĂ©pĂŽt de l'initiative fin novembre 2024). Le salaire annuel se situe entre 80'000 et 93'000 francs suisses Ă 100% (brut).
Au sein d'une équipe motivée et solidaire :
Veuillez adresser votre candidature accompagnée des documents usuels jusqu'au 15 novembre 2023 à Tarek Naguib, membre du comité, kontakt@aktionvierviertel.ch.
Action Quatre Quarts fait cam-pagne pour un droit fonda-mental à la naturalisation, pour la participation politique et sociale égale et complÚte de tou-te-s les personnes résidant en Suisse, pour des procé-dures de naturalisation objec-tives et équitables et pour le ius soli de tou-te-s les enfants né-e-s en Suisse.
Auf dem Weg zum Bundesstaat von 1848 war der Kanton St.Gallen ausschlaggebend. Das politische Denken wies weit ĂŒber die Schweiz hinaus.
1848 ist das SchlĂŒsseljahr fĂŒr die moderne Schweiz. 1848 war auch ein SchlĂŒsseljahr fĂŒr Europa. In ganz Europa gab es damals Bewegungen und Revolutionen fĂŒr Freiheit und Demokratie. Nur in der Schweiz war diese Revolution erfolgreich. Ăberall sonst setzten sich am Schluss die ReaktionĂ€re durch, die Kaiser, die Könige.
Die Schweiz war damals, vor 175 Jahren, der politische Herzschlag Europas. FĂŒr die Demokratie. FĂŒr die Freiheit.
Das passte den MĂ€chtigen, den HerrscherhĂ€usern in Europa nicht. Aber sie waren damit beschĂ€ftigt, die Revolutionen in ihren eigenen LĂ€ndern niederzuschlagen. Als sie sich durchgesetzt hatten, war die moderne Schweiz schon gegrĂŒndet: Die neue Bundesverfassung, der Bundesstaat von 1848. FĂŒr eine Intervention der reaktionĂ€ren MĂ€chte war es zu spĂ€t.
Keine andere staatliche Ordnung in Europa, kein anderer Staat weltweit ist in den letzten 175 Jahren so stabil geblieben. Mit Ausnahme der USA â die amerikanische Demokratie ist noch Ă€lter, sie stammt von 1776. Das amerikanische Zweikammersystem war das Vorbild fĂŒr das schweizerische Zweikammersystem.
Dass der Bundesstaat 1848 gegrĂŒndet werden konnte, war nicht selbstverstĂ€ndlich. Nicht nur im Vergleich mit den anderen europĂ€ischen LĂ€ndern. Vor 1848 lagen 50 turbulente Jahre, beginnend mit der Helvetik, ohne die der Bundesstaat wohl nicht möglich geworden wĂ€re. Politisch blieb in diesen fĂŒnf Jahrzehnten kein Stein auf dem anderen. Vieles war ĂŒberraschend, unvorhersehbar.
In der Schweizer Geschichtsschreibung sind die fĂŒnf Jahrzehnte zwischen 1798 und 1848 auch schon als die «50 leeren Jahre» bezeichnet worden. Das ist aber vor allem ein Problem der Geschichtsschreibung. In der RealitĂ€t waren diese Jahrzehnte alles andere als leer.
Das gilt gerade fĂŒr den Kanton St.Gallen. Er spielte eine wichtige Rolle fĂŒr den Sieg von Freiheit und Demokratie. St.Gallen war als sogenannter Mediationskanton ein Kunstgebilde aus verschiedenen Regionen, die keine gemeinsame Geschichte hatten. Aber gerade darum war St.Gallen vielleicht beispielhaft fĂŒr die moderne Schweiz: Weil sich der Kanton St.Gallen nach der Mediation von 1803 aus dem Nichts neu erfinden musste.
Was war die alte Eidgenossenschaft vor 1798, also vor dem Einmarsch der Franzosen? Nichts anderes als ein BĂŒndnis von lĂ€ndlichen und stĂ€dtischen Orten, die sich grössere Teile der heutigen Schweiz als Untertanengebiete teilten. Auch grössere Teile des heutigen Kantons St.Gallen gehörten dazu. 1798 wurden die Landvögte der alten Orte unter dem Jubel der Bevölkerung davongejagt.
FĂŒr die Schweiz war die sogenannte Franzosenzeit eine schwierige Zeit. Aber als Napoleon auf dem Schlachtfeld von den alten MĂ€chten besiegt worden war, wollten die alten Orte, unter Einschluss des FĂŒrstabts von St.Gallen, ihre Untertanengebiete zurĂŒck. Ironie der Geschichte: Das wurde ihnen am Wiener Kongress ausgerechnet von den reaktionĂ€ren MĂ€chten verwehrt, die ĂŒberall sonst die alte Ordnung in Europa wieder herstellten. Zu wichtig war den europĂ€ischen MĂ€chten die politische StabilitĂ€t der Schweiz in der Mitte Europas, als dass sie diese wieder riskieren wollten. Die StabilitĂ€t war nur garantiert, wenn an der neuen Ordnung der Kantone nichts geĂ€ndert wurde.
Das alles ermöglichte die entscheidende Rolle des Kantons St.Gallen in den Jahrzehnten vor 1848: St.Gallen wurde zu einem Labor fĂŒr Demokratie und Freiheit.
Der Bundesverfassung von 1848 voraus gingen die KĂ€mpfe um die sogenannten Regenerationsverfassungen in den Kantonen Anfang der 1830er Jahre. Sie waren europaweit aufsehenerregend. Am weitesten ging der Kanton St.Gallen mit der EinfĂŒhrung des sogenannten Volksvetos, dem VorlĂ€ufer des Referendums. Das war eine weltweite Premiere. Und der Erfolg einer Volksbewegung. Volksversammlungen in AltstĂ€tten, in Wattwil und in St.Gallenkappel hatten stĂŒrmisch eine neue Verfassung verlangt, aber «keine von oben herab, sondern von unten herauf».
Das erste Volksveto hatte zwar noch einen Geburtsfehler, indem die Nichtteilnehmenden als Ja-Stimmen gewertet wurden. Das Ànderte aber nichts daran, dass das Referendum von der politischen Idee zur politischen RealitÀt wurde, zuerst in ein paar Kantonen, dann im Bund. Der Idee zum Durchbruch verhalfen Volksbewegungen, wie bei allen demokratiepolitischen Fortschritten.
St.Gallen stand damals nicht nur bei den direktdemokratischen Rechten an der Spitze. Dies galt, zusammen mit dem Thurgau, auch beim Wahlrecht. Fast ĂŒberall galt sonst damals der sogenannte Zensus, das heisst das Wahlrecht stand nur den Vermögenden zu. Das allgemeine Wahlrecht zunĂ€chst der MĂ€nner musste erst einmal erkĂ€mpft werden.
Dank den direktdemokratischen Rechten, dem Referendum, der Volksinitiative, war die Schweiz im 19. Jahrhundert die weltweit fĂŒhrende Demokratie, bis sie diesen Spitzenplatz im 20. Jahrhundert verlor und wegen des gewaltigen RĂŒckstands beim Frauenstimmrecht unter den Demokratien fast zum Schlusslicht wurde.
Das zweite Grossereignis der St.Galler Bewegung fĂŒr Demokratie und Freiheit mit europĂ€ischer Ausstrahlung nach dem Volksveto war die Grosskundgebung vom 7. August 1836 in Flawil. 8000 MĂ€nner demonstrierten fĂŒr die Verteidigung des Asylrechts, der Freiheit und des Selbstbestimmungsrechts. Die reaktionĂ€ren MĂ€chte in Europa hatten nicht lĂ€nger hinnehmen wollen, dass die Schweiz revolutionĂ€re FreiheitskĂ€mpfer aus ganz Europa beherbergte und ihnen Asyl gewĂ€hrte. Als die Tagsatzung den massiven Drohungen der europĂ€ischen Monarchien nachgeben wollte, sorgten die Volksbewegungen, allen voran jene von Flawil, dafĂŒr, dass die Schweiz ein Hort der Freiheit und des Asylrechts blieb. Viele der freiheitlich gesinnten FlĂŒchtlinge spielten fĂŒr die Schweiz wirtschaftlich und politisch eine bedeutende Rolle.
Das dritte entscheidende Ereignis jener Jahre, mit dem St.Gallen zum Schicksalskanton fĂŒr die moderne Schweiz wurde, war die Landsgemeinde des Bezirks Gaster vom 2. Mai 1847 in SchĂ€nis. Die Tagsatzung war nach der GrĂŒndung des Sonderbunds durch die katholischen Orte durch ein Patt blockiert. Jetzt kam alles auf den Kanton St.Gallen an. St.Gallen war ein mehrheitlich katholischer Kanton, in dem aber auch liberale Katholiken politisch eine grosse Rolle spielten. Nicht nur an der Tagsatzung, sondern auch im St.Galler Grossen Rat herrschte Stimmengleichheit, ein Patt.
Niemand hatte damit gerechnet, dass ausgerechnet der katholische Bezirk Gaster den Entscheid fĂŒr die moderne Schweiz herbeifĂŒhren wĂŒrde, hatte die Landsgemeinde doch vorher immer und auch nachher immer konservativ gewĂ€hlt. Am 2. Mai 1847 aber setzten sich erstmalig und einmalig die liberalen Katholiken durch. Mit der Folge, dass die MehrheitsverhĂ€ltnisse im St.Galler Grossen Rat kippten. Und damit auch die MehrheitsverhĂ€ltnisse an der Tagsatzung. Mit dem Beschluss zur Auflösung des Sonderbunds und der militĂ€rischen Intervention war der Weg frei zur Bundesverfassung und zum Bundesstaat von 1848.
Der Bezirk Gaster war, als es darauf ankam, auf der Höhe der historischen Aufgabe. Gegen alle Wahrscheinlichkeiten wurde hier ein Weg nach vorne geöffnet. Die Landsgemeinde von SchĂ€nis, das heisst ihr unerwarteter Ausgang, war fĂŒr die moderne Schweiz ein GlĂŒcksfall.
Was können wir aus diesem spannenden StĂŒck Geschichte unseres Landes fĂŒr die Gegenwart ableiten?
Auf dem PrĂŒfstand steht wieder die Demokratie. Wenn wir im 19. Jahrhundert der Leuchtturm waren und im 20. Jahrhundert zum Schlusslicht wurden, weil die MĂ€nnermehrheit den Frauen bis vor 50 Jahren das Stimm- und Wahlrecht verweigerte, dann muss es heute zu denken geben, dass wieder mehr als ein Viertel der stĂ€ndigen Wohnbevölkerung von den politischen Rechten ausgeschlossen ist. Der Anteil der Ausgeschlossenen nimmt zu. Viele von ihnen sind hier geboren worden und aufgewachsen. Es braucht einen neuen demokratischen Aufbruch, wie jener im jungen Bundesstaat. Stark erschwert wurde der Zugang zum BĂŒrgerrecht erst im Laufe des 20. Jahrhunderts, also in jĂŒngerer Zeit.
Dass die Zusammensetzung unserer Bevölkerung vielfĂ€ltiger geworden ist, ist dabei keine SchwĂ€che, sondern eine StĂ€rke. Nicht nur im Fussball, wo die Schweiz inzwischen klar ĂŒber ihrer Gewichtsklasse spielt. Gesellschaftlich und wirtschaftlich kann sich die Schweiz bei der Integration der Wohnbevölkerung sehen lassen, auch im internationalen Vergleich. Politisch hinken wir hinterher. Die Volksinitiative der Aktion Vierviertel fĂŒr eine neues BĂŒrgerrecht will das Ă€ndern. Die Schweiz ist zu Recht stolz auf die demokratischen Rechte. Das vertrĂ€gt sich nicht damit, dass mehr als ein Viertel von den politischen Rechten ausgeschlossen sind.
1848 war die Schweiz als erste Demokratie in Europa stark fortschrittsorientiert. Der Bundesstaat schuf die Grundlagen dafĂŒr, dass sich die Schweiz, frĂŒher ein armes Land, auch wirtschaftlich stark entwickelte. Das politische Denken der GrĂŒndergenerationen des Bundesstaats war nicht eng und engherzig, sondern weit und weitherzig. Sie verstanden sich in grösseren ZusammenhĂ€ngen. Der Kampf fĂŒr Demokratie und Freiheit wies ĂŒber die Schweiz weit hinaus.
Wenn wir uns heute fragen, was fĂŒr die Zukunft wichtig ist, dann geht es bei den natĂŒrlichen Lebensgrundlagen um Herausforderungen, die es in dieser Dimension ĂŒberhaupt noch nie gab. Wie nie in der Menschheitsgeschichte zuvor sind die Lebensgrundlagen in wenigen Generationen so verĂ€ndert worden, dass sich mit dem menschengemachten Klimawandel planetarische Fragen stellen. Diese Fragen ĂŒbersteigen die Dimensionen des Nationalstaats bei weitem. Sie können nur weltweit angegangen werden. Umso wichtiger ist es, dass alle, auch wir in der privilegierten Schweiz, ihren Beitrag leisten. Wir werden uns in spĂ€teren Jahrzehnten die Frage gefallen lassen mĂŒssen, ob wir heute auf der Höhe der Aufgabe gewesen sind. Ob wir alles getan haben, um die Lebensgrundlagen kĂŒnftiger Generationen zu sichern.
Die Bundesverfassung von 1848 hielt fest, dass mit den UntertanenverhĂ€ltnissen «alle Vorrechte des Orts, der Geburt, der Familien oder der Personen» abgeschafft seien. Das Versprechen der Rechtsgleichheit war damals revolutionĂ€r. Es ist bis heute aktuell geblieben. Wenn die Menschen mit gleichen Rechten geboren werden, wenn es keine UntertanenverhĂ€ltnisse und keine Vorrechte des Orts und der Geburt mehr gibt, dann misst sich das an den Lebensperspektiven der Menschen, den Chancen fĂŒr alle.
Verkörpert sind diese in einem Bildungswesen, das allen Chancen eröffnet. Angefangen bei der öffentlichen Volksschule. Und in einem sozialen Rentensystem, wie es bei uns mit der AHV als Grundlage der Altersvorsorge weltweit wegweisend verankert wurde. Dem mĂŒssen wir Sorge tragen.
Die Erinnerung an die Geschichte des Bundesstaats ist kein Selbstzweck. Die GrĂŒndungsgeschichte schĂ€rft die Sinne dafĂŒr, dass auch wir, in unserer Zeit, uns auf der Höhe unserer Verantwortung bewegen mĂŒssen. Und daran denken, dass von den Entscheiden, die wir treffen, nicht nur wir, sondern auch zukĂŒnftige Generationen betroffen sind. Demokratie heisst, dass wir diese Verantwortung gemeinsam tragen.
Als Rede gehalten an der 1. August-Feier in Uznach.
WeiterfĂŒhrende Literatur:
Courriel : kontakt@aktionvierviertel.ch
Berne, le 31 juillet 2023
Communiqué de presse pour le 1er août
Pour une Suisse tournĂ©e vers lâavenir
Feiertage sind gute Momente fĂŒr Visionen â und gerade an jenem Tag, an dem die Eidgenossenschaft gefeiert wird, ist es an der Zeit, eine Vision fĂŒr das Land zu entwickeln. Dazu gehört auch ein modernes BĂŒrgerrecht. Aus diesem Grund hat die Aktion Vierviertel, ein breiter zivilgesellschaftlicher Zusammenschluss, im FrĂŒhsommer ihre Volksinitiative «FĂŒr ein modernes BĂŒrgerrecht» â die Demokratie-Initiative â lanciert.
La Suisse exclut de la citoyennetĂ© â et donc de la dĂ©mocratie â un quart de sa population environ, avec une loi de la nationalitĂ© parmi les plus restrictives dâEurope. MĂȘme les propositions modĂ©rĂ©es proposĂ©es ces derniĂšres annĂ©es au parlement pour combler ce dĂ©ficit nâont pas trouvĂ© de majoritĂ©: en juin dernier encore, le Conseil national a refusĂ© quatre propositions des VertâlibĂ©raux, par les voix de lâUDC, du PLR et du Centre. Lâaction quatre quarts a pour ambition dâopposer un rĂ©cit de cohĂ©sion rĂ©aliste Ă une image surannĂ©e de la Suisse. ArbĂ«r Bullakaj, prĂ©sident de lâAction quart quarts: «Nous voulons une Suisse qui promeuve la diversitĂ©, qui protĂšge les libertĂ©s personnelles de chaque habitant-e et qui avance vers lâavenir.»
La sociĂ©tĂ© suisse est façonnĂ©e par la migration et la globalisation. Dans la rue, dans les associations locales, Ă lâĂ©cole ou dans les entreprises, les personnes avec une histoire migratoire participent Ă faire notre pays. En 2019, 37,7% de la population avaient un arriĂšre-plan migratoire, chez les enfants le taux se situe Ă 50%. «Nous vivons dans une sociĂ©tĂ© oĂč les rĂ©alitĂ©s de vie transnationales et les appartenances multiples sont un quotidien vĂ©cu et font le succĂšs de la Suisse», selon Nadra Mao, membre du comitĂ© de lâinitiative pour la dĂ©mocratie. «ParallĂšlement, toutes ces personnes font quotidiennement lâexpĂ©rience de discriminations â les clichĂ©s au sujet des Suisses et de leur mode de vie ne correspondent plus Ă la rĂ©alitĂ© de notre pays.»
Ce dĂ©calage conduit toujours plus de personnes Ă sâengager pour une Suisse ouverte, qui inclut chacune et chacun. LâAction quatre quarts prend donc la diversitĂ© de la sociĂ©tĂ© comme point de dĂ©part pour concevoir une Suisse qui reflĂšte les valeurs de notre Constitution, qui est dĂ©mocratique, libĂ©rale, solidaire, basĂ©e sur les droits fondamentaux et humains et socialement juste. «Nous reconnaissons ainsi que nous partageons toutes et tous une communautĂ© de destin. Qui vit durablement ici doit aussi participer Ă forger notre pays», prĂ©cise Agnese Zucca, Ă©galement membre du comitĂ© d'initiative.Â
Car un prochain jubilĂ© approche, offrant une nouvelle occasion de rĂ©flexion: le 12 septembre, la Constitution suisse fĂȘtera ses 175 ans. Il est donc grand temps dâĂ©crire un nouveau chapitre de lâhistoire de notre pays, qui permette rĂ©ellement la participation. Et lâAction quatre quarts dessine Ă cette fin un droit de la nationalitĂ© moderne avec son initiative pour la dĂ©mocratie.
PremiÚre journée nationale de collecte lors de la grÚve féministe
Aide-nous à récolter des signatures pour l'initiative Démocratie lors de la grÚve féministe de ce mercredi. Druck hier den Bogen aus ou rencontre unsere Lokalkomitees à la grÚve - chaque signature compte. Depuis plus de 100 ans, la lutte pour un droit du citoyen:intérieur équitable est finalement aussi une lutte pour les droits des femmes :
Mais la discrimination des femmes dans la citoyenneté suisse est encore une réalité aujourd'hui. Les femmes qui travaillent dans des secteurs précaires ou qui effectuent plus souvent que les hommes des tùches de soins non rémunérées ont des difficultés particuliÚres à se faire naturaliser. Les demandes de naturalisation de femmes touchées par la pauvreté, en particulier celles provenant de pays d'Europe de l'Est et du Sud ainsi que de pays du Sud, n'ont souvent aucune chance. Enfin, les stéréotypes et l'image sexiste des rÎles marquent encore aujourd'hui de nombreux entretiens de naturalisation.
Madame G, qui élÚve seule ses enfants, a dû entre-temps abandonner son activité professionnelle pour pouvoir soigner et s'occuper de maniÚre appropriée de son fils atteint d'une maladie chronique depuis sa naissance. Elle a ainsi été contrainte de recourir aux prestations de l'aide sociale. Jusqu'alors, elle avait toujours exercé une activité professionnelle et était financiÚrement indépendante. La demande de naturalisation de Madame G a été rejetée au motif qu'elle avait bénéficié de l'aide sociale sans avoir remboursé les prestations qu'elle avait reçues jusqu'alors. Le Tribunal fédéral a rejeté le recours de cette femme.
Comités locaux
Nos comités locaux récoltent déjà activement des signatures - également lors de la grÚve féministe. Tu veux toi aussi participer ? Trouve un comité local prÚs de chez toi.
DONS
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Actualités
Tu trouveras désormais sur notre site Internet tous les discours prononcés lors de la conférence de presse organisée à l'occasion du lancement de notre initiative populaire.
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Nous vous saluons cordialement,
Le comité d'initiative et le conseil d'administration d'Aktion Vierviertel
Aujourd'hui, l'alliance de la sociĂ©tĂ© civile Action des quatre quartiers a lancĂ© Ă Berne l'initiative populaire "Pour un droit de citĂ© moderne (initiative pour la dĂ©mocratie)". L'initiative demande un changement de paradigme dans le droit de la nationalitĂ© suisse : quiconque vit ici de maniĂšre durable et remplit des critĂšres objectifs et dĂ©finitifs doit avoir un droit Ă la naturalisation. La procĂ©dure de naturalisation doit ĂȘtre simplifiĂ©e et il doit ĂȘtre mis fin Ă l'arbitraire qui prĂ©vaut souvent aujourd'hui. La dĂ©mocratie sera ainsi dĂ©veloppĂ©e - pour tous ceux qui sont ici chez eux. La collecte des signatures dĂ©bute aujourd'hui.
La Suisse exclut environ un quart de sa population de la citoyenneté et donc de la démocratie. C'est ce que veut changer "l'initiative pour la démocratie" : Quiconque vit légalement en Suisse depuis cinq ans, n'a pas commis de délit grave, ne met pas en danger la sécurité intérieure et extérieure de la Suisse et dispose de connaissances de base d'une langue nationale, doit avoir droit à la naturalisation. Tel est le texte de l'initiative populaire "Pour un droit de cité moderne", lancée aujourd'hui à Berne.
L'initiative populaire est portée par l'alliance de la société civile Aktion Vierviertel. De nombreux comités locaux ont déjà vu le jour dans toute la Suisse au cours des derniÚres semaines et des derniers mois. En outre, l'initiative est soutenue par le PS, les Verts, l'Opération Libero, la Fondation pour la démocratie directe, Campax et d'autres organisations. Outre des personnalités politiques et de la société civile, des noms connus du monde de la culture font partie du comité d'initiative, comme l'écrivaine Melinda Nadj Abonji, l'entrepreneuse Sylvie Makela, le cinéaste Samir et les musiciens Tommy Vercetti et Ta'Shan.
Sur les huit millions d'habitants que compte la Suisse, un quart n'a pas de passeport suisse - parmi eux, de nombreux secondas et secondos nĂ©s ici. En comparaison europĂ©enne, la Suisse reste l'un des pays oĂč il est le plus difficile de se faire naturaliser. Alors que la diversitĂ© fait depuis longtemps partie du quotidien, les chances et les droits sont inĂ©galement rĂ©partis - au niveau politique, Ă©conomique, social et culturel. Cela porte un grand prĂ©judice Ă la dĂ©mocratie.
La voie vers une participation Ă part entiĂšre est la naturalisation : le droit de participer aux Ă©lections et aux votations, le droit Ă un sĂ©jour sĂ»r et le droit d'ĂȘtre reconnu comme un membre Ă part entiĂšre de la communautĂ©. Personne ne doit "mĂ©riter" la citoyennetĂ© en s'adaptant et personne ne doit plus ĂȘtre confrontĂ© Ă des questions douteuses. Les exigences uniformes doivent mettre fin Ă l'arbitraire qui prĂ©vaut souvent. L'avenir de notre dĂ©mocratie doit ĂȘtre façonnĂ© par toutes les personnes qui y vivent.
Arber Bullakaj und Nadra Mao,membres du comité directeur de l'Action des quatre quartiers, ont expliqué les motivations de l'initiative populaire lors de la conférence de presse d'aujourd'hui. "50 ans aprÚs Schwarzenbach et 30 ans avec Blocher, le temps est venu pour un nouveau projet de société courageux, pour une démocratie des quatre quartiers", a déclaré Bullakaj. "Ce n'est que lorsque tous les individus de notre démocratie seront libres, égaux en droits et pourront avoir un sentiment d'appartenance que notre démocratie sera digne de son nom". Nadra Mao a souligné que "la démocratie devrait promouvoir la diversité, protéger les libertés individuelles et permettre le progrÚs de la société".
Elias Studer de l'association einbĂŒrgerungsgeschichten.ch a Ă©voquĂ© les procĂ©dures de naturalisation arbitraires et vexatoires dans le canton de Schwyz. Il a Ă©galement prĂ©cisĂ© que le problĂšme concernait toute la Suisse. Ce n'est que rĂ©cemment qu'un motocycle trafiquĂ© a Ă©tĂ© fatal Ă une personne dans le canton d'Argovie. Pour Studer, il est donc clair qu'"avec l'initiative pour la dĂ©mocratie, nous mettons fin Ă l'arbitraire et au harcĂšlement dans la procĂ©dure de naturalisation".
Le coprĂ©sident d'OpĂ©ration Libero, Stefan Manser-Eglia soulignĂ© qu'il faudrait un mouvement large et puissant pour moderniser le droit de la nationalitĂ© en Suisse : "Beaucoup de gens ont le sentiment que c'est leur mĂ©rite ou leur destin d'ĂȘtre nĂ©s ici et d'avoir la nationalitĂ© suisse - et non pas un heureux hasard". Mais la dĂ©mocratie, c'est justement une personne, un votecela ne doit pas rester un vain mot, selon Manser-Egli.
La conseillĂšre aux Ătats genevoise Lisa Mazzone a constatĂ© qu'en Suisse, un groupe de population aussi important que la Suisse romande ne peut pas participer aux dĂ©cisions dĂ©mocratiques : "Notre dĂ©mocratie permet ainsi aux trois quarts de la population de dĂ©cider du sort du quart restant". Dans certains endroits, ce dĂ©ficit dĂ©mocratique est encore plus grand, comme Ă GenĂšve ou Ă Rorschach, oĂč prĂšs de la moitiĂ© de la population est exclue, selon Mazzone.
Ancien conseiller aux Ătats Paul Rechsteiner a constatĂ©, en se rĂ©fĂ©rant Ă la rĂ©volution libĂ©rale de 1848 et Ă la lutte pour le droit de vote des femmes plus de cent ans plus tard, que "les progrĂšs en matiĂšre de politique dĂ©mocratique ne sont jamais venus d'eux-mĂȘmes. MĂȘme l'ouverture de la citoyennetĂ© Ă tous ceux qui font partie de la population rĂ©sidente suisse doit ĂȘtre obtenue de haute lutte".
Pour plus d'informations, consultez le site web de l'Initiative pour la démocratie :
https://democratie-initiative.ch/
Personnes de contact pour les demandes des mĂ©dias :âŻ
Arber Bullakaj, PrÀsident Aktion Vierviertel
Action Quatre Quarts a présenté aujourd'hui le texte de l'initiative populaire pour une citoyenneté moderne. Dans ce texte, la large alliance de la société civile revendique un droit à la naturalisation pour toute personne vivant en Suisse depuis cinq ans et remplissant des critÚres objectifs. L'initiative pour la démocratie doit entraßner un changement de paradigme dans le droit de la nationalité suisse.
La Suisse exclut environ un quart de sa population de la citoyennetĂ© et donc de la dĂ©mocratie. C'est ce que veut changer lâ« initiative populaire pour une citoyennetĂ© moderne (initiative pour la dĂ©mocratie) » : la Constitution fĂ©dĂ©rale doit contenir un droit Ă lâoctroi de la nationalitĂ© pour toutes les personnes qui vivent lĂ©galement en Suisse depuis cinq ans, qui n'ont pas commis de dĂ©lits graves, qui ne mettent pas en danger la sĂ©curitĂ© intĂ©rieure et extĂ©rieure de la Suisse et qui disposent de connaissances de base d'une langue nationale.
« Il est grand temps d'obtenir un droit de la nationalitĂ© qui rĂ©ponde aux exigences de la dĂ©mocratie suisse », dĂ©clare Arber Bullakaj, prĂ©sident d'Action des quatre quarts. Des Ă©lections nationales auront lieu cet automne et personne ou presque ne parle du fait que seuls les trois quarts de la population suisse ont le droit de s'exprimer Ă cette occasion. Avec son initiative populaire, Action des Quatre Quarts veut mettre ce dĂ©ficit dĂ©mocratique sur le tapis politique en cette annĂ©e Ă©lectorale. « Une dĂ©mocratie se mesure Ă la participation Ă©gale et Ă part entiĂšre de ses membres, et la Suisse a aujourd'hui du retard Ă rattraper », explique Bullakaj. La voie vers cette participation est la citoyennetĂ© : le droit de participer aux Ă©lections et aux votations, le droit Ă un sĂ©jour sĂ»r et le droit d'ĂȘtre reconnu-e comme membre Ă part entiĂšre de la communautĂ©.
La Suisse a besoin d'un changement fondamental de paradigme : un droit à la naturalisation pour toutes celles et tous ceux qui vivent ici de maniÚre durable doit remplacer les procédures actuelles, souvent arbitraires et chicaniÚres. « L'égalité des droits est le fondement de toute démocratie moderne et non un privilÚge que l'on doit mériter en le quémandant », souligne Arber Bullakaj.
Le texte de l'initiative sera déposé à la Chancellerie fédérale dans les semaines à venir. Au printemps, la large alliance de la société civile derriÚre l'initiative sur les droits civiques se présentera au public et commencera à récolter des signatures. Ainsi, la question de la participation politique devrait également devenir un sujet de discussion pendant l'automne électoral.
Vous trouverez de plus amples informations sur notre site Internet : www.aktionvierviertel.ch/fr
Arber Bullakaj
Le Conseil des Etats a transmis aujourd'hui la motion de Lisa Mazzone pour une naturalisation facilitée de la deuxiÚme génération à la commission compétente. Il s'agit d'un succÚs partiel dans la lutte pour un droit de cité moderne, d'autant plus que le Conseil fédéral avait recommandé de rejeter la motion. Le Conseil des Etats reconnaßt ainsi qu'il est manifestement nécessaire d'agir en matiÚre de naturalisation. Les durcissements de la loi sur la nationalité et la baisse du nombre de naturalisations qui en découle depuis 2018 cimentent un droit de cité rétrograde qui exclut environ un quart de la population de la citoyenneté et donc de la participation politique et de l'égalité des droits. La décision du Conseil des Etats de se pencher plus en détail sur l'exigence d'une naturalisation facilitée également pour la deuxiÚme génération est donc d'autant plus réjouissante.
Lancement dâune initiative populaire
En revanche, le Conseil des Etats a clairement rejetĂ© la motion de Paul Rechsteiner pour un ius soli (citoyennetĂ© Ă la naissance en Suisse). Pour l'Action des Quatre Quarts, il est donc clair que l'impulsion et la pression politique pour un droit de citĂ© moderne doivent aussi venir de la sociĂ©tĂ© civile. En collaboration avec d'autres acteurs de la sociĂ©tĂ©, l'Action des Quatre Quarts veut donc lancer une initiative populaire afin de contribuer Ă la percĂ©e d'un droit de citĂ© moderne : Ainsi, la nationalitĂ© suisse doit ĂȘtre accordĂ©e aux personnes nĂ©es en Suisse et y rĂ©sidant, les enfants et les jeunes doivent ĂȘtre naturalisĂ©s plus rapidement et plus facilement, et l'accĂšs Ă la nationalitĂ© doit ĂȘtre plus simple, plus rapide et moins arbitraire pour les adultes Ă©galement. Cinquante ans aprĂšs l'introduction du droit de vote des femmes, il est temps de faire un nouveau grand pas vers une dĂ©mocratie intĂ©grale.
L'Action des Quatre Quarts travaille actuellement Ă la mise en place d'une large alliance politique et sociale et Ă la finalisation du texte de l'initiative. L'initiative devrait ĂȘtre lancĂ©e Ă l'automne 2022 et la collecte de signatures lancĂ©e au printemps 2023 - afin de mettre enfin le thĂšme de la citoyennetĂ© Ă l'agenda politique.
Vous trouverez plus d'informations ainsi que le manifeste sur notre site web www.aktionvierviertel.ch/fr
Contacts :
Arber Bullakaj (076 533 54 86)
Pour un droit fondamental Ă la naturalisation
Coordonnées bancaires: CHF 6248.4377.2001
IBAN CH86 0078 1624 8437 7200 1
BIC: KBSGCH22
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